Unsere treue Remorqueur DR400 steht momentan ganz allein in der Halle. Wer sie dort sieht, erkennt sofort: Etwas fehlt. Der Motor ist nämlich ausgebaut und befindet sich derzeit in Belgien zur Generalüberholung. Doch während der Antrieb in Fachwerkstätten sorgfältig überprüft und überarbeitet wird, nutzen wir beim LSV Grenzland die Gelegenheit, um unsere Remo umfassend für die Zukunft fit zu machen. Denn Stillstand bedeutet im Verein niemals Pause. Ganz im Gegenteil: Wenn unser Schleppflugzeug gerade nicht einsatzbereit ist, werden kreative Ideen umgesetzt und Verbesserungen realisiert, die uns in den nächsten Jahren viel Freude bereiten werden.

Umrüstung auf MoGas – ein Gewinn für Umwelt und Verein
Ein zentrales Projekt ist die Umstellung der DR400 auf MoGas-Betrieb. Das dazugehörige Kit war schon länger bestellt, und jetzt bot sich die ideale Gelegenheit zum Einbau. Warum MoGas? Ganz einfach: Im Gegensatz zu klassischem AVGAS ist MoGas nicht nur kostengünstiger, sondern auch umweltfreundlicher. Gleichzeitig bedeutet es jedoch, dass bestimmte Komponenten des Kraftstoffsystems angepasst werden müssen. Denn MoGas enthält chemische Bestandteile, die herkömmliche Leitungen und Dichtungen angreifen können. Darum machten sich drei unserer Vereinsmitglieder – Armin Hirsch, Klaus Kronig und Frank Holkamp – mit großem Einsatz an die Arbeit. Die gesamte Kraftstoffstrecke vom Tank bis zum Motor, inklusive Kraftstoffpumpe, musste ausgetauscht werden.

Präzision und Teamarbeit in der Werkstatt
Die neuen Metallleitungen wurden exakt angepasst, gekürzt und an den Enden professionell aufgebördelt. Für diese Arbeiten ist Spezialwerkzeug erforderlich, das uns nicht zur Verfügung stand. Dank guter Kontakte von Klaus konnten wir jedoch auf die Unterstützung der RWL Maintenance zurückgreifen, die uns die passenden Werkzeuge zur Verfügung stellte. Klaus kennt den Betrieb gut: Dort hat er einst seine Ausbildung zum Fluggerätemechaniker absolviert, bevor er sein Studium in Luft- und Raumfahrttechnik an der FH Aachen und TU Darmstadt begann.
Diese Verbindung zeigt einmal mehr, wie wertvoll persönliches Engagement und ein starkes Netzwerk im Vereinsleben sind. Wer schon einmal am Inneren einer DR400 gearbeitet hat, weiß: Die Zugänglichkeit vieler Bauteile ist eine echte Herausforderung. Zahlreiche Verkleidungen müssen abgeschraubt werden, bevor man überhaupt an die entscheidenden Stellen gelangt. Geduld und Präzision sind hier Pflicht – schließlich geht es um sicherheitsrelevante Komponenten wie das Kraftstoffsystem.
Warten auf Motor und Propeller
Während die Leitungen nun vorbereitet sind, richten sich unsere Blicke nach Belgien. Dort wird der Motor nach gründlichem Röntgen und Kontrolle wieder sorgfältig zusammengebaut. Sobald er zurückkommt, wird er in unsere Remo DR400 eingebaut – dann ist ein wichtiger Schritt getan. Doch auch der Propeller ist momentan unterwegs. Er wird speziell angepasst, damit unsere Remo künftig nicht nur als Schleppflugzeug, sondern auch als Reisemaschine genutzt werden kann. Dafür wird der Propeller neu „gepitcht“, also auf eine größere Steigung eingestellt. Das Ergebnis: eine höhere Reisefluggeschwindigkeit und damit mehr Flexibilität bei der Nutzung.

Neues Interieur – Komfort trifft Vereinsarbeit
Neben den technischen Arbeiten gab es auch im Innenraum eine umfassende Aufwertung. Unser Vereinskamerad Frank Sprünken hat sich hierfür sogar eine eigene Industrienähmaschine angeschafft. Mit viel Geschick und Liebe zum Detail hat er die Sitze der DR400 neu bezogen und die Seitenverkleidungen mit edlem Leder versehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Cockpit wirkt nun deutlich hochwertiger und moderner. Gerade für unsere Pilotinnen und Piloten, die viele Stunden im Cockpit verbringen, ist das neue Interieur ein spürbarer Komfortgewinn.

Ein Projekt, das den Verein stärkt
Auch wenn unsere Remo momentan noch still in der Halle steht, ist das gesamte Projekt ein Paradebeispiel für gelebte Vereinskultur im LSV Grenzland. Viele helfende Hände, technisches Know-how und die Leidenschaft für den Flugsport sorgen dafür, dass unser Schleppflugzeug bald wieder einsatzbereit ist – stärker, effizienter und schöner als zuvor.Wir freuen uns darauf, die ersten Starts mit der überholten DR 400 zu erleben. Und wenn sie dann wieder zuverlässig ihre Runden über dem Niederrhein zieht, wird uns allen bewusst: Jede Schraube, jede Stunde Arbeit und jede helfende Hand haben sich gelohnt.
Fazit
Unsere DR400 befindet sich mitten in einer spannenden Umbauphase. Motorrevision in Belgien, Umrüstung auf MoGas, ein neu gepitchter Propeller und ein edles Interieur machen sie zukunftssicher und vielseitiger. Bald wird unsere Remo nicht nur Segelflugzeuge in die Luft bringen, sondern auch als komfortable Reisemaschine glänzen. Der LSV Grenzland ist stolz auf diese Teamleistung – und freut sich schon auf den Moment, wenn die Remo wieder durchstartet.