Frischer Aufwind am Flugplatz Niershorst

Rheinische Post, 30. August 1961

Wieder Segel- und Motorflüge in Grefrath – 190 Starts beim ersten Lehrgang

 

Kreis Kempen. Seit Samstag fliegen Motor- und Segelflugsportler wieder in Grefrath. Das Fluggelände, das während des Sommers bereits für den Segelflug von der Regierung freigegeben wurde, ist nun auch für Motorflugzeuge amtlich zugelassen worden. Nach dem Start- und Landebahnen wieder den Bestimmungen der Flug­sicherung gemäß hergerichtet waren, wurde der Flugbetrieb für Luftaufsicht auf dem Flugplatz Grefrath „Niershorst“ eröffnet.

Zum Landesbeauftragten der Luftaufsicht wurde Kreisbeigeordneter Hubert Boeckindurch den Regierungspräsidenten ernannt. Seine Stellvertreter sind Arno Lehnen, Kaldenkirchen, Liedt Lehrer Will Ehlers, Grefrath, sowie für den Segelflug Rudi Marek, Dülken, und Walter Kirchner, Süchteln.

Auch das Wetter vergrößerte am Sonntag die Freude der Luftsportler und der zahlreichen Zuschauer. Strahlender Sonnenschein und gute Sicht erlaubten herrliche Flüge über der schönen niederrheinischen Landschaft des Kreisgebietes. Bereits am Samstag landete das Motorflugzeug „Piper D-EGUM“ der Motorflug­sportgruppe Grenzland, von Mönchengladbach kommend, unter Führung des Luftsportlers Arno Lehnen. Nach einem Karussellflug über 360° schwebte am gleichen Vormittag auch das Motorflugzeug D-EDHD vom Typ PA 18 der Motorflugschule Mönchengladbach des Landes Nordrhein-Westfalen in die Landebahn ein.

Der Pilot des Flugzeuges, Paul Drux, dankte dem Leiter der Flugschule, Günter Reinhold, in herzlichen Worten für die Überlassung des Motorflugzeugs und würdigte diesen ersten Besuch als ein Symbol guter und ersprießlicher Zusammenarbeit mit der langjährig bewährten Motorflugschule Mönchengladbach.

Die Luftsportler des Kreises freuen sich darauf, den Platz künftig auch für die Flugschule zu den sogenannten „Außenlandungen“ zur Verfügung stellen zu können. Ein reger Erfahrungsaustausch in praktischer und theoretischer Hinsicht soll die Flieger von „Grenzland“ und „Mönchengladbach“ freundschaftlich verbinden, zum Wohle und zur Förderung einer neuen niederrheinischen Luftfahrt.

Zur Freude aller Luftsportler nahm auch der Leiter der Motorfluggruppe, Ing. Edi Kühnle, Anrath, wieder am sonntäglichen Flugbetrieb teil. In einer verbindlichen und gastlichen Art ermöglichte er manchem Luftfahrtfreund das Fliegerlebnis über Grefrath und der schönen Krickenbecker Seenlandschaft. Segelflug und Motorflug belebten in guter Zusammenarbeit die Flugschau am Sonntag. Auf getrennten Bahnen fanden Start und Landung bis zum 25. August statt.

In dieser Zeit fand der erste diesjährige Segelfluglehrgang statt. Der Flugkurs war von 12 Flugschülern besucht. Er stand unter der Ausbildungsleitung von Segelfluglehrer Karl Hanning, geleitet war Segelfluglehrer Walter Kirchner. Jeder regnerische Mittag wurde zum Schulungsflug ausgenutzt, während die Segelflugzeuge im Einsatz standen: der Doppelsitzer, das „Baby“ und der Leistungsplatz „Thomastadt“.

Während des starken Regeneinsatzes fand der notwendige theoretische Unterricht in den Räumen der Fliegerunterkunft statt. Im ganzen wurden 190 Starts gemacht mit einer Gesamtflugzeit von 15 Stunden und 41 Minuten.

Es bestanden die C-Prüfung Willi Müller, Kaldenkirchen; die A-Prüfung Rudolf Gerats, Beeseln; den Luftfahrerschein Klasse II erwarb Segelflugpilot H. Jürgen Lehnen, Dülken. In wenigen Wochen wird auch die Halle fertig sein.

Die noch vom Flugplatz Mönchengladbach stehenden Motorflugzeuge der Luftsportvereinigung Grenzland werden dann ihre verdiente Heimstätte im Niershorst finden. Der Motorflugbetrieb wird auch während des Winters mit der D-EGUM durchgeführt.

(H. D.)

 

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