Artikel vom 13. Oktober 1953 – Rheinische Post
Flugtag ideeller und finanzieller Erfolg — Nächstes Ziel ein „Doppelraab“
VIERSEN. Nachdem der erste Flugtag der Luftsportvereinigung Grenzland bereits einige Wochen vergangen ist, tagte jetzt der Vereinigungsvorstand, in dem die Vorstände der verschiedenen angeschlossenen Vereine vertreten sind, um unter die Veranstaltung auf dem Flugplatz Neersen an der Niers den Schlußstrich zu ziehen.
Nach den Ausführungen des Vereinigungsvorsitzenden, Dr. Walter Doetsch (Viersen), hat die Veranstaltung trotz der Ungunst der Witterung nicht nur einen ideellen, sondern auch einen finanziellen Erfolg gezeitigt. All denen, die sich bei der Durchführung der Veranstaltung eingesetzt hatten, widmete Dr. Doetsch herzliche Worte des Dankes, vor allem dem verantwortlichen Flugleiter Heinz Holzapfel, der persönliche Opfer nicht scheute und selbst maßgeblichen Anteil am Gelingen der Veranstaltung hatte.
Verschiedene Vereine der Luftsportvereinigung melden nach dem Flugtag einen erfreulichen Zugang von neuen Mitgliedern. Die Zahl der aktiven Mitglieder beträgt zur Zeit über 120. Außer dem ununterbrochen durchgeführten Baubetrieb für den Bau von Einzelteilen für weitere Segelflugzeuge hat an den Wochenenden nach dem Flugtag auf dem Gelände an der Niers bereits ein lebhafter Schulbetrieb eingesetzt. Allein am letzten Wochenende sind mit der „Grunau 9“, dem bisher einzigen Flugzeug der Luftsportvereinigung, mehr als ein halbes hundert Starts durchgeführt worden. Ein großer Teil der Schüler und Neulinge hat den Steuerknüppel bereits in Händen gehabt. Die Schulung verlief reibungslos und planmäßig und wird, soweit es die herbstliche Witterung zuläßt, auch an den kommenden Samstagen und Sonntagen weiter fortgesetzt.
Ziel der Vereinigung ist jetzt, ein Hochleistungssegelflugzeug vom Typ „Doppelraab“ zu beschaffen. Die Maschine erfordert einen Kostenaufwand von 6500 DM. Die Finanzierung versucht man mit Hilfe einer Anleihe zu gewährleisten. Der Betrag selbst soll durch die Mitglieder innerhalb von zwei Jahren angespart werden. Als Gegenleistung wird den Luftsportlern kostenlose Schulung vom Anfänger bis zum Hochleistungssegelflieger geboten. Es wäre erfreulich, wenn der jetzt einmal aufgenommene Flugbetrieb nicht so schnell wieder einschlafen würde.
Rückblick: Flugtag an der Niers 1953 und seine Bedeutung für den heutigen LSV Grenzland
Der Flugtag an der Niers 1953 – beschrieben im Artikel „Auftrieb bei den Luftsportlern“ – markierte den Startschuss für eine lebendige Vereinsgeschichte. Trotz herbstlicher Regenschauer bewies die Luftsportvereinigung Grenzland schon damals, wie außergewöhnlich Engagement und Zusammenhalt aller Mitglieder sein können. Dank des Erfolgs in Neersen wuchs der Verein binnen kurzer Zeit auf über 120 Aktive und legte damit das Fundament für den heutigen Ausbildungsbetrieb.
Heute führt der LSV Grenzland e.V. diese Tradition mit modernen Segelflugzeugen und Motorseglern fort. Besonders unsere Jugendabteilung profitiert von einem breitgefächerten Schulungsangebot und regelmäßigen Flugtagen auf dem Flugplatz Grefrath-Niershorst. In unserem Archiv findest Du weitere Berichte und Fotos aus fast sieben Jahrzehnten Vereinsgeschichte.
Möchtest Du mehr über den aktuellen Standort und unsere kommenden Veranstaltungen erfahren? Besuche die offizielle Website des Flugplatzes Grefrath-Niershorst für Anflugpläne, Technikdaten und das Jahresprogramm.